Stark gestiegene Bodenpreise als Kostentreiber für Wohnraum

Stark gestiegene Bodenpreise als Kostentreiber für Wohnraum

(ga) Die Preise für Bauland sind in den vergangenen Jahren in Ingolstadt und der Region 10 erheblich angestiegen. Das geht aus einer Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbunds nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. 2022 kostete der Quadratmeter in Ingolstadt durchschnittlich 1.123 Euro. Das bedeutet eine Preissteigerung von 447 Prozent in den letzten zehn Jahren. Allein im Vergleich zu 2019, also vor der Corona-Pandemie, ist Bauland um 17 Prozent gestiegen.

Nicht anders sieht es in den Landkreisen rund um Ingolstadt aus. Im Landkreis Pfaffenhofen stieg der Baulandpreis seit 2012 um satte 240 Prozent (Durchschnitt 2022: 585 Euro / qm) und im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen um 187 Prozent (Durchschnitt 2022: 311 Euro / qm). Da erscheint der Anstieg im Landkreis Eichstätt auf durchschnittlich 288 Euro pro Quadratmeter für 2022 (plus 92 Prozent in zehn Jahren) schon fast als moderat.

Christian De Lapuente, DGB Organisationssekretär in Ingolstadt, erklärt hierzu: „Bezahlbarer Wohnraum ist schon jetzt ein großes Problem in unserer Region. Die immer noch weiter steigenden Preise für Bauland sind daher alarmierend und führen zu immer noch teureren Mieten. Wir brauchen dringend mehr öffentlich geförderten Wohnraum.“

Der Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) fordert jetzt alle politischen Ebenen zum Handeln auf: Durch die Privatisierung von öffentlichem Grund und Boden in der Vergangenheit hätten viele Kommunen an Gestaltungsmöglichkeiten verloren. „Wir fordern ein preis limitiertes Vorkaufsrecht für Kommunen, sodass diese die spekulativen Preiserhöhungen der letzten Jahre nicht mitfinanzieren müssen und Wohnraum zurückerwerben können. Der Bund könnte mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben einspringen, um Flächen zu erwerben. Dazu müssen die im Koalitionsvertrag vereinbarten Kreditermächtigungen für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kommen“, so De Lapuente.

Ein weiterer Kostentreiber sind Bodenspekulationen: „Privatisierte, baureife Grundstücke werden oftmals nicht bebaut, weil es sich mehr rechnet, damit zu spekulieren und es später profitabel weiterzuverkaufen. Auch hier muss der Gesetzgeber ran. Wir setzen uns dafür ein, dass Gewinne, die durch bloße Spekulation zustande kommen, abgeschöpft werden“, erklärt De Lapuente.

Und nicht zuletzt trägt auch der Freistaat Bayern dazu bei, dass Wohnraum immer teurer wird. „2018 wurde mit großem Tamtam die eigene Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim gegründet. Doch die Bilanz ist fünf Jahre später ernüchternd: Von den angekündigten 70.000 neuen Wohnungen, davon 20.000 Sozialwohnungen, die jährlich gebaut werden müssten, ist die bayerische Staatsregierung weiter entfernt denn je. Stattdessen fallen sogar jährlich etwa 3.000 Sozialwohnungen aus der Bindung“, sagt De Lapuente. Der Freistaat Bayern könnte auch eine zusätzliche Grundsteuer auf baureife, nicht bebaute Grundstücke erheben. De Lapuente: „Wer trotz Baurecht sein Grundstück jahrelang nicht bebaut, ist ein Spekulant und gehört abkassiert.“

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund Ingolstadt - Oberbayern / Pressemitteilung / Bild: Kurt Michel_pixelio.de

 

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