(ga) Hohe Kosten für Energie und Wareneinkauf sowie ein schwacher privater Konsum werden den Handel weiter unter Druck setzen. Der Handelsverband Bayern (HBE) rechnet jetzt für 2024 erneut mit Umsatzeinbußen.
Geopolitische Krisen, steigende Energiepreise und die Inflation belasten die Konsumstimmung in Deutschland. „Von Aufbruchsstimmung im bayerischen Einzelhandel kann daher zum Jahresbeginn überhaupt keine Rede sein“, so HBE-Präsident Ernst Läuger auf dem Neujahrsempfang des Verbands in München (17.1.).
Zwar hoffe man auf eine Konjunkturbelebung, die Rahmenbedingungen würden aber weiterhin schwierig bleiben. Läuger: „Die Bäume wachsen für uns auch 2024 nicht in den Himmel.“ Laut einer Prognose des HBE werden die Umsätze nach 2022 und 2023 in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge inflationsbereinigt (real) sinken. Läuger: „Durch die Corona-Pandemie und den Ukrainekrieg sind wir seit vier Jahren in einer Dauerkrise gefangen, wie wir sie in der Nachkriegszeit noch nie hatten. Viele Betriebe stehen am Rande der Existenz und kämpfen um das wirtschaftliche Überleben.“ Der HBE-Präsident sieht die Politik in der Pflicht. Läuger: „Die Bundesregierung muss die Konjunktur und die Binnennachfrage stärken. Wir brauchen substanzielle Maßnahmen zur Stärkung des privaten Verbrauchs. Denn der Konsum ist immer auch eine große Stütze der Konjunktur.“
Zudem müsse die Politik unbedingt auf neue Belastungen und Pflichten für die Unternehmen verzichten. „Wir brauchen gerade jetzt nicht noch mehr Ballast, sondern spürbare Entlastung.“ Über 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Justiz, und Verwaltung waren der Einladung zum traditionellen Neujahrsempfang des bayerischen Einzelhandels in den „Bayerischen Hof“ nach München gefolgt. Als Gastredner konnte HBE-Präsident Läuger diesmal den bayerischen Wirtschaftsministerminister, Hubert Aiwanger, begrüßen. Der Handelsverband Bayern (HBE) ist die unternehmenspolitische Interessenvertretung des bayerischen Einzelhandels. In Bayern erwirtschaften knapp 60.000 Einzelhandelsunternehmen mit rund 330.000 Beschäftigten einen Umsatz von jährlich rund 76 Milliarden Euro.
Quelle: Handelsverband Bayern e.V. / Pressemitteilung - Bernd Ohlmann / Bildquelle: TiM Caspary / pixelio.de
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